Brennnesseljauche ansetzen: Natürlicher Dünger und Schädlingsschutz (ohne Nebenwirkungen)

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Brennnessel

Brennnesseljauche ist nicht nur ein natürliches Mittel gegen Blattläuse und andere Schädlinge. Dieser natürliche Dünger stärkt Pflanzen auch ganz ohne Nebenwirkungen und schont die Umwelt. In diesem Artikel erfährst du, warum Jauchen bei Gärtnern immer beliebter werden und wie einfach du selber Brennnesseljauche ansetzen kannst.

Die Brennnessel: Ein Kraut für fast alle Fälle

Brennnesseln wachsen fast überall. Ihre Brennhaare schützen sie vor Fressfeinden. Wegen den Schmerzen, die sie bei Hautkontakt verursacht ist die Pflanze oft nicht sehr beliebt. Dennoch ist dieses Wildkraut sehr vielfältig und nützlich. Egal ob als Nahrungsmittel, als Heilpflanze oder in der Industrie als wichtiger Lieferant von Blattgrün (Chlorophyll): Die Brennnessel wird aus gutem Grund sehr vielseitig genutzt.

Aber auch als natürliches Pflanzenschutzmittel und Dünger leisten Brennnesseln gute Dienste. Die verjauchten Brennnesselruten stärken und schützen Pflanzen nachhaltig vor Schädlingen wie Blattläusen, Spinnmilben und Pilzen.

Deshalb ist Brennnesseljauche bei vielen Gärtnern sehr beliebt. Vor allem, wenn es darum geht Chemie zu vermeiden und auf mehr Natur im Garten zu setzen.

Die Vorteile von Brennnesseljauche

Brennnesseljauche ist natürlicher Dünger, der Pflanzen auf ökologische Weise mit wertvollen Nährstoffen und Mineralien versorgt und beim Wachstum unterstützt.

Diese Jauche kostet nichts, hilft den Pflanzen beim Wachstum und schützt schonend vor Schädlingen.

Keine Probleme mit Überdüngung

Im Vergleich zu mineralischem Dünger handelt es sich bei der Jauche aus Brennnesseln um organischen Dünger. Das hat den Vorteil, dass es mit Brennnesseljauche kaum möglich ist Pflanzen zu überdüngen.

Bei organischem Dünger gelangen die Nährstoffe erst durch den biologischen Prozess der Mineralisierung in den Boden. Der Effekt auf das Bodenleben ist nachhaltiger.

Im Vergleich dazu kann es beim Einsatz von mineralischem Dünger leicht zur Überdüngung kommen. Das kann sowohl den gedüngten Pflanzen schaden als auch das Grundwasser belasten. Mit natürlichen Alternativen vermeidest du diese Probleme.

Weitere Informationen zu den Unterschieden zwischen natürlichen und mineralischen Dünger findest du in diesem Artikel der AGES.

Organische Dünger wie Jauchen aus Kräutern schonen das Grundwasser und stärken Pflanzen natürlich.

Günstige Alternative mit guter Wirkung

Brennnesseljauche herstellen ist im Vergleich zu mineralischen Düngern aus dem Handel eine günstige Alternative die gut wirkt. Brennnesseln findest du einfach in deiner Nähe. Außer Wasser und einem Behälter brauchst du nur ein wenig Zeit und Geduld.

Kurz gesagt: Brennnesseljauche selber machen kostet nichts, bringt aber viel.

Weniger Chemie im Garten

Wenn du natürlich düngst schonst du nicht nur deine Brieftasche, du sorgst auch für mehr Artenvielfalt im Garten.

Nicht jeder Schädlingsbefall muss sofort mit Chemie bekämpft werden. Schließlich beseitigen Insektizide nicht nur Schädlinge, sondern auch Nützlinge. Und das ist häufig die Basis für weiteren Schädlingsbefall.

Natürlicher Schutz vor Schädlingen wirkt oft nicht so schnell wie die chemische Variante, dafür aber über längere Zeit betrachtet dauerhafter.

Wenn du deine Pflanzen natürlich stärkst, schaffst du die Basis für gesundes Wachstum ohne Nebenwirkungen für Mensch und Umwelt.

Brennnesseljauche ansetzen – So einfach geht das

Viele Vorteile sprechen für natürlichen Schutz von Pflanzen. In den nächsten Zeilen erfährst du, wie einfach das geht und was du dazu brauchst. Jeder kann Brennnesseljauche herstellen und guten Dünger selber machen.

Schritt 1: Die Vorbereitung – was du brauchst

Brennnesseln, ein Behälter, Wasser und ein wenig Geduld sind die Zutaten, um Brennnesseljauche selber zu machen.

Du benötigst:

  • Garten-Handschuhe
  • ca. 1 Kilogramm frisch geschnittene Brennnesseln (oder ca. 150 Gramm getrocknete Brennnesseln)
  • Einen Behälter (wichtig: das Gefäß darf nicht aus Metall sein)
  • Vorzugsweise ca. 10 Liter Regenwasser
  • Optional: Steinmehl (um den intensiven Geruch zu mindern)

Schritt 2: Die Umsetzung

Wenn du alle Sachen beisammen hast kannst du deine Brennnesseljauche ansetzen:

Schneide ca. 1 Kilogramm frische Brennnesseln, bevor sie blühen oder Samen tragen. Schneide die Kräuter in kleine Stücke. Verwende dabei Gartenhandschuhe zum Schutz vor den Brennhaaren.

Falls du keine Wildkräuter zur Hand hast, kannst du auch 150 Gramm getrocknete Brennnesseln in Bio-Qualität verwenden (hier auf Amazon ansehen*).

Lege die geschnittenen Brennnesseln in das vorbereitete Gefäß (Eimer, Tonne, etc.). Der Behälter kann aus Plastik oder Ton sein (keinesfalls aber aus Metall).

Fülle in den Behälter mit den zerkleinerten Kräutern ca. 10 Liter Wasser. Am besten verwendest du dazu Regenwasser – sonst normales Trinkwasser.

Brennnesseljauche ansetzen – wie lange?

Stelle den Behälter für ca. 14 Tage an eine sonnige Stelle im Garten. Wann genau die Jauche fertig ist siehst du, wenn sie nicht mehr schäumt (und der Gärungsprozess abgeschlossen ist). Die Dauer ist vom Wetter abhängig. Solange die angesetzte Jauche schäumt solltest du sie jeden Tag umrühren.

Beachte dabei, dass Brennnesseljauche während der Gärung einen unangenehmen Geruch entwickelt. Du kannst dem Geruch mit ca. 3 Esslöffel Steinmehl (hier auf Amazon ansehen*) entgegenwirken. Außerdem kannst du den Behälter mit einem Holzdeckel bedecken.

Schritt 3: Die fertige Brennnesseljauche

Anders als bei Brühen wird Jauche mit Wasser verdünnt. Beim Herstellen der Brennnesseljauche kommt es auf das richtige Mischverhältnis zwischen Jauche und Wasser an. Das Verhältnis ist abhängig von den zu düngenden Pflanzen.

Das Mischverhältnis 1:10 ist für die meisten (ausgewachsenen) Pflanzen gut geeignet. Für junge Setzlinge oder empfindliche Pflanzen sollten das Verhältnis zwischen Jauche und Wasser 1:20 betragen.

Konkret bedeutet das, dass du zu 10 Litern Wasser (für ausgewachsene Pflanzen) 1 Liter Jauche hinzufügst (1:10) oder für empfindliche Pflanzen 10 Liter Wasser mit 500 ml Jauche mischt (1:20).

Diese Mischung kannst du direkt in der Gießkanne dazu verwenden, um deine Pflanzen mit der Brennnesseljauche im Wurzelbereich zu gießen und somit zu düngen. Den Rest der Jauche bewahrst du am besten in Glasflaschen verschlossen auf.

Die Reste verwerten

Nachdem deine Brennnesseljauche fertig angesetzt ist, kannst du die Reste sinnvoll in deinem Garten nutzen. Siebe dazu einfach die feste Masse aus dem Behälter und verwende die Reste der Brennnesseln als Mulch für deine Pflanzen. Die festen Bestandteile werden dabei um das freie Erdreich im Wurzelbereich deiner Pflanzen gelegt.

Brennnesseljauche vs. Brennnesselsud – Was ist der Unterschied?

Der Unterschied zwischen Jauchen und Brühen liegt in der Dauer der Gärung.

Während Jauchen den Gärungsprozess vollständig durchlaufen (ca. 14 Tage) ziehen Brennnesselbrühen ca. ein bis zwei Tage. Die Brühe wird im Gegensatz zur Jauche unverdünnt mit einem Sprüher auf zum Beispiel von Blattläusen befallenen Blättern aufgetragen.

Wichtig ist, dass dazu frische Brennnesselbrühe verwendet wird, da nach 3 Tagen die Wirkung nachlässt.

Fazit: Bio-Dünger und Schutz vor Schädlingen

Du kannst Brennnesseljauche für Rosen, Tomaten und viele andere Pflanzen verwenden um sie natürlich zu düngen und ökologisch vor Schädlingen zu schützen. Das kostet nichts, geht einfach und wirkt gut. Beachte die Dosierung und das Mischverhältnis damit deine Pflanzen gesund und widerstandsfähig werden.

Mit dieser einfachen Anleitung kannst du deine eigene Brennnesseljauche ansetzen und düngen.

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