Tomaten ziehen: 5 einfache Schritte für gesunde Tomaten

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tomaten ziehen in kleinen Töpfen

Tomaten sind gesund und schmecken gut. Das gilt besonders für frisch gepflückte Tomaten aus dem eigenen Garten (oder vom Balkon). In diesem Ratgeber erfährst du, wie du in 5 einfachen Schritten selber Tomaten ziehen kannst und was dabei zu berücksichtigen ist.

Die Vorteile von selbst gezogenen Tomaten

Bei Tomaten ist der geschmackliche Unterschied zwischen selbst gepflückten und im Supermarkt gekauften Tomaten besonders groß.

Tomaten zu säen oder selber zu ziehen bedeutet Tomaten aus Saatgut bzw. Samen zu pflanzen. Dabei werden die Samen in Anzuchterde oder fein gesiebten Kompost gesät und regelmäßig mit Wasser gegossen.

Doch warum nicht einfach Jungpflanzen im Handel kaufen? Schließlich würde das Arbeit sparen und auch zu frischen Tomaten führen.

Hier sind einige Vorteile von selbst gesäten Pflanzen:

  • Das Saatgut ist günstiger als ausgewachsene Jungpflanzen
  • Die Artenvielfalt und die Auswahl von Saatgut ist in der Regel größer als bei fertigen Jungpflanzen im Handel
  • In selbst gezogenen Tomaten steckt mehr Herzblut und Spaß an der Sache

Für selbst gepflanzte Tomaten spricht neben dem Preis, besonders die Möglichkeit, auch seltene Sorten anbauen zu können, da diese kaum als fertige Jungpflanzen im Handel verfügbar sind.

Schritt 1 – Was du brauchst, um Tomaten zu ziehen

Tomaten ziehen ist einfach und es braucht nicht viel. Du brauchst gute Anzuchterde oder feinen Kompost.

Es gibt zwar zum Beispiel hilfreiche Anzuchttöpfe*, die biologisch abbaubar sind, Quelltabletten* aus Kokos oder mehrere Schalen aus Kunststoff (oder biologisch abbaubar). Unbedingt erforderlich sind sie aber nicht.

Du kannst auch einfach Sachen verwenden, die du bereits zu Hause hast…

Tomaten anbauen mit Dingen, die du bereits zu Hause hast

Neben dem Saatgut und guter Erde brauchst du nichts Neues, um Tomaten zu ziehen. Joghurtbecher, Schraubenzieher und Untertassen reichen aus, damit du Tomaten säen und aufziehen kannst.

Natürlich helfen Anzuchttassen dabei, so viele Tomatensamen wie möglich auf wenig Platz zu pflanzen. Es ist aber auch möglich, zu improvisieren und einfach zu starten.

So bereitest du deine DIY-Anzuchttasse vor

Du brauchst:

  • Joghurtbecher
  • Schraubenzieher
  • Untertassen (wie zum Beispiel den Plastikdeckel des Bechers)

Es ist wichtig, dass das Wasser nach dem Gießen aus der Tasse abfließen kann. Bohre daher mit einem kleinen Schraubenzieher 3-4 Löcher in den Boden des Joghurtbechers. Fülle den Becher mit Anzuchterde oder Kompost und setzte den Becher auf eine Untertasse. Fertig.

Um Tomaten selber zu ziehen brauchst du passende Erde, Samen und einen Behälter mit Untertasse.

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Schritt #2: Alles zu seiner Zeit.

Wann ist der richtige Zeitpunkt, um Tomaten zu säen?

Die ersten zwei Märzwochen sind eine gute Zeit, um mit dem ziehen von Tomaten zu beginnen. Tomaten brauchen wie alle Pflanzen Wasser und Licht, um gut zu wachsen. In dieser Jahreszeit sind die Tage meistens lang genug, damit die Pflanzen beim Wachsen ausreichend Licht bekommen.

Auch die Temperaturen sind Mitte März meistens ideal für das Wachstum von Tomaten. Die Temperatur sollte zwischen 20 und 25 Grad liegen (maximal 25 Grad).

Außerdem müssen die Tomaten nicht zu lange im Topf verharren, wenn sie im März gesät werden, bis es draußen warm genug ist damit sie in den Garten dürfen.

Es ist zwar immer wieder gut, Jungpflanzen an warmen Tagen einige Zeit ins Freie zu bringen, damit sie sich langsam an die Bedingungen gewöhnen. Endgültig in den Garten dürfen selbst gezogene Tomaten erst ab Mitte Mai nach den Eisheiligen ausgepflanzt werden.

© gartenerleben.com – Pflanze wird ins Beet gepflanzt

Anfang bis Mitte März ist eine gute Zeit, um Tomaten im Zimmer zu ziehen. Ab Mitte Mai dürfen vorgezogenen Pflanzen draußen eingepflanzt werden.

Schritt Nr. 3: Tomaten richtig ziehen

Bereite deine Behälter vor indem du sie vollständig mit Anzuchterde oder gesiebtem Kompost befüllst. Achte darauf, dass Wasser aus den Gefäßen abfließen kann.

Verteile die Samenkörner in den Gefäßen, drücke sie sanft mit dem Finger (ca. einen halben Zentimeter) in die Erde und bedecke die Saat mit ein wenig Erde. Die Samen sollen nicht zu tief in der Erde sein, da Tomaten Lichtkeimer sind und daher Licht zum Wachstum benötigen.

Tipp: Wenn du in jedes Gefäß nur ein Samenkorn legst, entfällt nach einigen Tagen das Trennen bzw. Vereinzeln von mehreren Keimlingen (=“Pikieren“). Beim Ziehen von Tomaten soll der Abstand zwischen den Samen mindestens 1 cm (besser mehr) betragen.

Bewässere danach die Erde und achte dabei darauf, dass du die Samen nicht wegspülst. Dazu kannst du zum Beispiel einen Handsprüher oder ganz vorsichtig eine kleine Kanne verwenden.

Je nach Gefäß kannst du es mit einem Deckel oder einer Folie abdecken. Dieser Schritt ist aber nicht zwingend notwendig. Das hilft dabei die Erde warm und feucht zu halten. Bitte achte aber darauf, dass du die Abdeckung täglich kurz entfernst, damit frische Luft vorhanden ist.

Schritt 4: Tomaten ziehen – Die richtige Pflege

Nachdem die Tomaten gesät wurden geht es um die richtige Pflege, damit aus den Keimlingen kräftige Jungpflanzen werden.

Entscheidend ist dabei das Zusammenspiel von folgenden Faktoren:

  • Wasser
  • Licht
  • Temperatur

Den richtigen Platz finden

Tomaten ziehen ist auch ohne Gewächshaus möglich.

Du kannst Tomaten an der Fensterbank aussäen. Da sich unter der Fensterbank häufig ein Heizkörper befindet folgender Hinweis: Die Temperatur darf weder zu tief noch zu hoch sein, da sonst die Pflanzen lange Stängel bilden, die brüchig werden und kleine, hellgrüne Blätter haben (=“vergeilen“). Wichtig ist, dass die Temperatur zwischen 20 und 25 Grad liegt und ausreichend Licht vorhanden ist. Das Fenster sollte nach Süden ausgerichtet sein.

Tomaten ziehen am Fensterbrett
© gartenerleben.com – Jungplanzen an der Fensterbank

Falls nicht genug natürliches Tageslicht vorhanden ist, können LED-Lampen das Wachstum der Pflanzen unterstützen.

Regelmäßiges Gießen

Damit aus den Samen kräftige Pflanzen werden ist es wichtig, die Erde feucht zu halten und regelmäßig zu gießen. Dies kann mindestens zweimal täglich – in der Früh und am Abend – geschehen.

Achte dabei, dass du vorsichtig gießt und die Samen nicht ausspülst.

Die Keime wachsen bei guten Bedingungen ca. 10 Tage nach dem Säen aus der Erde.

Tomaten pikieren – Wann und warum?

Wenn mehrere Samen in ein Gefäß gesät wurden, und die Keimlinge zu dicht aneinander wachsen dann müssen die jungen Pflanzen getrennt werden. Dieses Vereinzeln bzw. Trennen der Pflanzen wird „Tomaten pikieren“ genannt.

Wenn in jedem Gefäß nur eine Pflanze heranwächst ist das Pikieren nicht notwendig.

Das Pikieren ist wichtig, weil sich zu dicht aneinander wachsende Pflanzen gegenseitig das Licht und die Nährstoffe wegnehmen. Außerdem haben die Pflanzen nicht ausreichend Platz.

Wenn die jungen Pflanzen erste Blätter gebildet haben, sollen sie pikiert werden. Dabei werden die Pflanzen mit einem Pikierstab oder einem sonstigen Stäbchen voneinander getrennt.

Die pikierten Pflanzen sollen in einen größeren Topf gepflanzt werden.

Tomaten ziehen: Wann umtopfen und warum?

Wenn Tomaten pikiert wurden ist ein guter Zeitpunkt, die getrennten Pflanzen in größere Gefäße umzutopfen.

Damit die Pflanze ausreichend Platz für weiteres Wachstum hat sollte bei kleinen Gefäßen das Umtopfen dann erfolgen, wenn die Pflanze mehr als 10 cm gewachsen ist. Der Durchmesser des neuen Topfes sollte dabei mindestens 9 cm betragen.

Schritt 5: Tomaten zur richtigen Zeit auspflanzen

Nachdem die Pflanzen einige Wochen gut im Zimmer versorgt wurden, ist ab Mitte Mai Zeit, um die Jungpflanzen im Garten oder am Balkon auszupflanzen.

Jungpflanzen sollten nicht vor Mitte Mai ins Freie ausgepflanzt werden.

Tomatenjungpflanze im Beet
© gartenerleben.com – Frisch ausgepflanzte Tomaten-Jungpflanze im Beet

Tomaten ins Beet auspflanzen

Das Auspflanzen der Jungpflanze geht schnell.

Grabe ein Loch (zum Beispiel mit einer Pflanzenkelle) welches groß genug für die Pflanze mit der Erde aus dem Topf ist und setze die Tomatenpflanze ein. Anschließend kannst du die Erde leicht verdichten. Achte darauf, dass es zwischen den Pflanzen genug Abstand gibt.

Da Tomaten empfindlich für Pilzerkrankungen ist es empfohlen, die ersten Blätter in unmittelbarer Nähe zum Erdreich zu entfernen.

Weitere Pflege der Tomaten im Freien

Beachte folgende Hinweise, um Erkrankungen der Tomatenpflanze zu vermeiden und gesundes Wachstum zu fördern:

  • Schütze die Tomaten vor Regen (indem du dein Beet zum Beispiel überdachst)
  • Gieße die Pflanzen mit einer Gießkanne möglichst nahe beim Stängel (so dass die Blätter nicht nass werden)
  • Dünge die Tomaten regelmäßig – schon einige Tage nach dem Auspflanzen der Tomaten – mit natürlichem Dünger (zum Beispiel mit Hornspäne)
  • Achte auf ausreichend Abstand zwischen den Pflanzen
  • Entferne erkrankte Blätter und entsorge sie, um die weitere Ausbreitung zu verhindern

Fazit: Tomaten selber ziehen ist einfach

Es ist nicht schwer, Tomaten zu ziehen.

Dafür spricht, dass es günstiger ist, als ausgewachsene Tomatenpflanzen im Handel zu kaufen und auch exotische Sorten gezogen werden können.

Verwende passende Töpfe und setze die Tomatensamen ab Mitte März in gute Anzuchterde. Halte die Pflanzen bei ca. 20 bis 25 Grad an einem hellen Ort und gieße sie regelmäßig. Ab Mitte Mai ist es Zeit, die Tomaten ins Freie auszupflanzen. Schütze sie vor Nässe und gieße sie mit einer Gießkanne so dass die Blätter nicht nass werden.

Wenn du diese einfachen Tipps befolgst steht mit ein wenig Geduld frischen Tomaten bald nichts im Weg.

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